Schaubericht Barleben 2003
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Die 1. Europaschau
der Wiener und Budapester Tümmler, vom 17.-19. Januar 2003 in Barleben
bei Magdeburg abgehalten, fand unter Beteiligung der Schweiz, Österreich,
den Niederlanden und Deutschland statt. 1012 Einzeltiere und 16 Volieren
edelster Hochflieger präsentierten sich den Besuchern. Der geforderte
einreihige Käfigaufbau mit den getrennten Rückseiten wäre
sicher für alle Ausstellungen erstrebenswert. Hervorragend gelungen
die Kombination der Hochflug - und Ausstellungswiener. Mit letzteren,
in Österreich Ungarn und teils in Deutschland standardisiert, wurde
begonnen. Wer hatte schon einmal die Gelegenheit den Urtyp unserer heutigen
Ausstellungstauben mit den typischen Zeichnungsmustern betrachten zu können.
Wiener Hochflieger und Altwiener Tümmler wurden im 19. Jahrhundert
in Wien und in unmittelbarer Umgegend erzüchtet und standardisiert.
So auch die Bezeichnung weißstorch-gekranselt, dunkelstorch-grün,
rotgestrichte und rotfahl. Altwiener Kiebitze in mehreren Farbenschlägen
sowie Ganseln in blau und blaugehämmert. Ein junger Täuber weißstorch-
gekranselt von Hans Stipsky, Wien, kam den Standardanforderungen am nächsten.
Er erhielt die Höchstnote und den begehrten Titel "Champion".
Ihnen schlossen sich die Altösterreichischen Kiebitze in blau (15),
gelb (4), rot (4) und schwarz (12) an. Der blaue Farbenschlag verkörperte
den höchsten Zuchtstand. Knapp mittelgroß mit breiter Brust
und leicht abfallender Haltung, abgerundeten Köpfen, dunklen Iriden
und grauen Rändern präsentierten sich die Spitzentiere. Immer
wieder bewundernswert das korrekte Zeichnungsbild. Auf eine junge Täubin
von W. Meyer, Deutschland,.wurde das "V" und der Titel Champion
vergeben. Im schwarzen Farbenschlag gab es wenig an den Figuren, der Farbe
und der Zeichnung zu bemängeln. Ihre Schwächen lagen in den
zu kantigen Köpfen, der Augen- und Randfarbe. Den Blauen folgten 62 einfarbig Schwarze. Hier standen die Spitzentiere den Blauen in nichts nach. Vor allem konnten die markanten Köpfe begeistern. Auf klarere Iriden sollte geachtet werden. Hauptursache für die Nichtvergabe von "sg" waren helle Augenränder, niedriger Stand, aber auch ungenügende Schaukondition. Mit "hv" auf 1,0 jung erhielt S. Picking das Championat sowie Philipp Seil für seine mit "V" bewertete junge Täubin. 23 einfarbig Rote mit nur 4 vergebenen g Bewertungen spricht für die Klasse dieses wohl bei den Einfarbigen kompliziertesten Farbenschlages. Zum gut führten Senkschnäbligkeit, mangelhafte und blaue Schwanzfarben. "V" und Champion erhielt eine junge 0,1 von S. Witte Deutschland. Die 32 gelben Einfarbigen schlossen sich würdig an. Bei Ihnen gelang in den letzten Jahren der größte Schritt nach vorn. Die Spitzentiere standen der Qualität der Blauen und Hellgestorchten kaum etwas nach. Sie zeichneten sich auch durch satte Farben aus. In den Gesichtern sollten einige Tiere nicht länger werden. Überragend die Kollektion der ZG Große-Schute Deutschland. "V" und Champion sowie dreimal "hv". Das die Zuchten aus Österreich nicht schlechter sind zeigt das Abschneiden der Tiere von Hans Stipsky. Unser wohl berühmtester Farbenschlag die Hellgestorchten stellten mit 123 Tieren die zweitgrößte Gruppe. Die weißen Tauben mit der aparten aber kompliziert zu züchtenden Zeichnung und dem Kontrast von klarer Iris und pflaumenblauer Maske konnten schon begeistern. Vier mal die Höchstnote und 12 mal "hv" drücken die hohe Qualität der vorgestellten Tiere recht deutlich aus. Helle Masken, unklare Irisfarben und nicht abfallende Rückenlinien führten zum gut. Im Bestreben, die Bein- und Halslänge zu verbessern, benötigt man schon das richtige Fingerspitzengefühl, denn die Schnabel und Schwanzlänge nimmt dabei meistens auch unerwünscht zu. Wünsche gab es in dieser Richtung deshalb reichlich. "V" und Champion erhielten Tiere von Horst Heine, Jürgen Erdmann und Harald Spindler aus Deutschland. Überraschend stark vertreten waren die 44 Dunkelstörche. Sie gaben kaum Anlass für Kritiken im Kopf und Figurenbereich. Mehr Standhöhe hätte einigen dagegen nicht geschadet. Ihr eigentliches Hauptproblem liegt in der Deckenfarbe. Sie soll gleichmäßig blaugrau und von lichteren Adern durchzogen sein. Im "Panek" wird hervorgehoben "je lichter die blaugraue Farbe ist, desto höher ist die Wertbemessung". Unser Standard unterteilt sie in den violetten und grünen Dunkelstorch. Darauf haben wir bisher aufgrund der geringen Anzahl der gezeigten Tiere verzichtet. Jetzt scheint es aber an der Zeit sich wieder darauf zu besinnen. Die violetten haben aufgrund ihrer Ausgangsbasis die bessere Deckenfarbe aber hellere Augenränder. Den derzeitig Grünen fehlt es an einer gleichmäßigeren Deckenfärbung, aber sie verfügen überwiegend über dunkle Ränder. Der amtierende Preisrichter verfügte über das nötige Fingerspitzengefühl. Mit "V" und Champion konnte ein junger 1,0 von Arthur Herfort, Deutschland, herausgestellt werden. Die Farbstörche in schwarz (9), rot (19) und gelb (18) waren schon etwas besonderes. In den Köpfen und Figuren reichten sie schon an die Spitzen heran, aber sonst bieten sie doch recht viele Angriffspunkte. Bei den Schwarzstörchen war es das noch nicht korrekte Zeichnungsbild sowie die zu kurze Bartfärbung. In den Schwingen und im Schwanz waren die Farben überwiegend satt. Die Rotstörche hatten ihre Probleme in der Schnabel- und Schwanzfarbe. Bei den Gelbstörchen wurde die Messlatte schon recht hoch gelegt, aber bei den Spitzentieren stimmte fast alles. In allen drei Farbenschlägen kamen die Spitzentiere und Champion von A. Wais, Österreich. Die anschließenden rot- und schwarzgedachelten Wiener begeisterten die Kenner. Markante Köpfe, klare Augen, satte Farbe und ansprechende Zeichnungen zeichneten sie aus. Im Stand noch abfallender und auf Schnabelfarbe zu achten, waren die Hauptwünsche. "hv" und Champion auf eine 0,1 jung errang Ernst Sacher, Österreich. Es folgten die Kiebitze
in blau(8) schwarz (13), rot (18) und gelb (18). Die Blauen haben den
Zuchtstand der anderen Farbenschläge noch nicht erreicht. Ihr Problem
liegt vorrangig im Erzielen einer gleichmäßigen blauen Deckenfarbe.
Die Spitzentiere kamen von Arthur Herfort, Deutschland. Mit den belatschten blauen Wienern (25) ging es weiter. Eine schwere Aufgabe für den Preisrichter bei der hohen Qualität. Kaum Mängel in den Köpfen, Figuren und dem Stand. Auf Gesichts- und Schnabellänge sowie klarere Iriden müsste mehr geachtet werden. Fußbefiederung und Geiern waren ausgeprägt. Wir fordern nicht mehr als 5 cm Latschenlänge, aber Tiere mit längerer Befiederung sollten auf keinen Fall gestraft werden. Zur Innenschenkelbefiederung nur soviel, das wenige kleine Federchen die Zielstellung erfüllen. Überragend vom Durchschnitt her das Tiermaterial von Norbert Freese, Deutschland. "V" und "Champion" erhielt aber ein feiner Jungtäuber von Peter Kessler, Deutschland. Vier Schwarzbelatschte begeisterten nicht nur den Preisrichter. Feine Figuren, markante Köpfe mit idealer Befiederung und Farbe. Noch klarere Iriden und abfallendere Rücken waren Wünsche. "V" erhielt die 0,1 von Manfred Schüder und "hv" von Dirk Reckstadt, Deutschland. Nun folgten 44 belatschte Hellstörche in mehr als nur ansprechender Qualität. Sie zeigten überwiegend einen hohen Stand mit gewünschter abfallender Rückenlinie, gut ausgebildeten Latschen und Geiern. Auf kürzere Gesichter und Schnäbel sowie klarere Iriden sollte in der Zucht geachtet werden. 1x "v", 6x "hv" und 12x 95 Punkte überwiegend aus 4 Zuchten kommend, unterstreichen die Einschätzung. Das "V" und den Titel "Champion" bekam eine junge Täubin von Norbert Freese, Deutschland. Den Abschluss der Belatschten bildeten vier Dunkelstörche. Sie konnten schon gefallen. Präsentierten sie sich doch mit feinen, hochstehenden Figuren, sehr guten Köpfen und dunklen Rändern sowie gut ausgeprägter Fußbefiederung. Eine noch gleichmäßigere Decken- und noch korrektere weiße Bauchfärbung waren Wünsche. Das Spitzentier kam von M. Schüder, Deutschland. Die Gruppe der Weißschilder
begann mit 12 Schwarzen. Verbessert im Typ mit kurzen Figuren, schon gut
abgerundeten Köpfen und satter Farbe stellten sie sich vor. Noch
klarere Iriden, dunklere Ränder, etwas mehr Höhe über den
Augen und noch korrektere Zeichnung waren Wünsche und Mängel.
"V" und "Champion" erhielt eine junge 0,1 von Jürgen
Käßner, Deutschland. |