Hauptschau
des SV der Züchter Wiener und Budapester Tümmler vom 07. -09.
Januar 2005 in Erfurt
Die Hauptschau ließ
einen guten Überblick über den derzeitigen Zuchtstand der einzelnen
Spielarten zu. So glaubte ich das wir das Problem der überzarten
Tiere bewältigt hätten und fanden doch wieder einige von den
"Extremen" in fast allen Farbenschlägen vor. Es sollten
Ausnahmen bleiben die man lieber zu Hause lässt. An der Spitze standen
12 Altösterreichische Kiebitze in blau mit schwarzen Binden. Sie
zeichneten sich durch Kürze, verhältnismäßig tiefen
Stand und leicht abfallender Rückenlinie aus. Positiv hervorzuheben
waren die gut abgerundeten Köpfe, dunklen Augen mit zarten Rändern.
Die Täubinnen, der Zucht entsprechend farblich etwas dunkler und
nicht ganz so rein in den Decken. Wünsche gab es zur Zeichnung und
die Köpfe sollten noch geschliffener in den Hals übergehen.
(hv, W. Meyer)
Die folgenden Wiener blau mit schwarzen Binden, auch als "Blaue"
und "Stockblaue" gemeldet, hinterließen einen sehr guten
Eindruck. An der Kopf- und Figurenqualität gab es nur wenig zu bemängeln.
Wünsche und Mängel gab es zur Iris-, Rand- und Deckenfarbe sowie
zur Standhöhe. Verbesserungen sahen wir in den Binden. Einigen Täubern
hätte ich schon eine dunklere Helmfarbe gewünscht. Vor zu überspitzten
Forderungen an der Deckenfarbe sollten wir uns hüten.
(V und hv, P. Kessler; V, S. Picking; 4 x hv, A. Böhm)
Im einfarbig schwarzen Farbenschlag war eine hohe Qualität zu bewundern.
Harmonische Figuren gelten für alle Wiener als eine Dauerforderung.
Sie stimmte überwiegend. Markante Köpfe, klarere Iriden und
noch dunklere Ränder waren teils Wünsche, führten aber
auch zur Herabsetzung in den Noten. Einige hätten auch noch satter
in der Farbe sein können.
(V und hv, G. Kujannek; hv, A. Böhm und R. Jänicke)
Erfreulich wieder einmal 16 einfarbige Gelbe, von 4 Züchtern gezeigt,
vorzufinden. Die Spitzentiere verfügten über Köpfe und
Figuren die den Schwarzen kaum nachstanden. Dazu ideal eingebaute Schnäbel
und satte Farben. Wünsche und Mängel lagen im Bereich der nicht
so waagerecht eingebauten Schnäbel, leichten Wammen, unabgedeckten
Iriden und der Gefiederstruktur.
(V und hv, ZGM Große-Schute; hv, F. Mohs)
Leider fehlte in diesem Jahr der rote Farbenschlag. Dafür waren aber
die Hellstörche gut beschickt. Durchweg keine "Versager".
Iris- und Randfarbe zu verbessern, auf abgedecktere Rücken genauso
zu achten wie auf ein korrektes Zeichnungsbild waren die Wünsche,
die auch in krasserer Form zur Herabsetzung in den Noten führten.
(V, H. Freese; 4 x hv, W. Nix)
Gefallen konnten auch die Dunkelstörche. Ihr Problem liegt hauptsächlich
in der Helm-Bart- und Ohren- sowie Deckenfärbung. Klare Augen mit
dunklen Rändern und einer hellgrauen Deckenfarbe mit lichteren Adern
durchzogen lassen sich nicht ständig erzielen und das Zeichnungsbild
nur schwer festigen. In diesem Bereich lagen auch die Wünsche.
(2x hv, G. Kujannek)
Die Rotgestorchten waren eine Klasse für sich. Tolle Figuren mit
markanten Köpfen und bei den herausgestellten Tieren eine kräftige
rote Farbe. Die Wünsche bezogen sich auf die Schnabel- und Schwanzfarbe.
(hv, F. Mohs)
Nicht schlechter war die Kollektion der Gelbstörche. Ihre Vorzüge
lagen in den Figuren und Köpfen sowie in der Farbsattheit. Ein alles
überragender Täuber konnte sich wegen des mangelhaft abgedeckten
Augapfels nicht in der Spitze platzieren. Auch die Grenze der Zartheit
wurde eigentlich schon von einigen überschritten.
(V und hv, W. Meyer)
Die zwei folgenden blauen Kiebitze zeigten sich im Trend des derzeitigen
Zuchtstandes. Ihr Hauptproblem liegt in der Reinheit der Deckenfarbe und
dem kleinen Züchterkreis.
(sg 94, H.-J. Tietz)
Drei Züchter zeigten Kiebitze in schwarz, rot und gelb. Das lässt
für diese seltenen Farbenschläge hoffen. Feine Figuren, Köpfe
und kräftige Farben zeichneten die Spitztiere aus. In der Iris noch
klarer und im Zeichnungsbild korrekter waren die Hauptwünsche. In
Schwarz sowie auch Rot stellte H.-J. Tietz mit V und hv die Spitzentiere
und bei den Gelben gelang das der ZGM Große-Schute.
Die Palette der Belatschten begann mit den schwarzen. Ihre Vorzüge
lagen nicht nur in den Figuren und Köpfen, sondern auch in der satten
Farbe und ausgeprägten Fußbefiederung. Klarere Iriden, teils
noch höherer Stand und abfallender in der Rückenlinie gehörte
zu den Wünschen.
(hv, M. Schüder; hv, T. Engelbrecht)
Der blaue Farbenschlag bestach wie immer durch brillante Figuren, mustergültigem
Stand sowie markanten Köpfen. Verbessert zeigten sie sich in der
Innenzehenbefiederung (wenige kleine Federchen reichen). Gefordert wurde
auf kürzere Hinterpartien und schmalere Bindenführung zu achten.
(V und 2x hv, N. Freese; hv, P. Kessler)
Die Hellstörche standen den Blauen kaum nach. Bei ihnen bereitet
das Zeichnungsproblem noch zusätzliche Schwierigkeiten. Hier lagen
dann auch die Hauptkritikpunkte und Wünsche. Durch das nicht immer
gerade fachgerechte Wegputzen von Bindenansätzen entstehen unabgedeckte
Rücken. Ausgeprägtere Innenzehenbefiederung wurde mehrfach in
der Wunschrubrik aufgeführt. Das Vorzügliche Tier von N. Freese
ragte besonders durch seine Figur und den idealen Stand heraus. Zweimal
hv erhielten Tiere von der ZGM Große-Schute.
Den Abschluss der belatschten Kollektion machten die drei Dunkelstörche.
Ihre Vorzüge lagen im Figuren- und Kopfbereich, der dunkelblauen
Helm- und Ohrenfarbe, den dunklen Augenrändern sowie der "sg"
Belatschung. Wünsche und Mängel sah der Preisrichter in der
nicht ausreichenden Starelung und der Deckenfarbe.
(sg 95, M. Schüder)
Die Gruppe der Weißschilder begann mit den schwarzen und damit dem
wohl auch schwierigsten Farbenschlag unter ihnen. Hier in sehr guter Qualität
vorgestellt. In den Köpfen noch abgerundeter, Iriden klarer, etwas
kürzer in den Figuren und im Zeichnungsbild noch korrekter waren
die Wünsche. (V, J. Käßner)
Erinnerungswert das unser Standard die ersten sieben Handschwingen farbig
verlangt. Die derzeitige Festlegung des "Bundes" lässt
die Wechselschwingigkeit bei weißschildigen Tauben aber nur im Armschwingenbereich
zu. Das bedeutet für unsere Wiener, dass die 8. bis 10. Handschwinge
weiß oder farbig sein muß.
In der Hinsicht gab es bei den Roten aber keine Probleme. Die hohe Qualität
wurde mit dementsprechenden Noten belohnt. Vor allem zeichneten sie sich
durch fast mittellange und doch recht kräftige Schnäbel aus.
Wünsche gab es zu noch reineren Irisfarben, intensiverer Randfärbung
und noch kürzeren Figuren.
(V und 2 x hv, B. Rettmer)
Auch die Gelben wussten zu gefallen. Hier lagen die Wünsche und Kritiken
im Kopf (zu schmal und zu flach) sowie im Zeichnungsbereich (zu schilfige
Farbe, bunter Kopf, Unterschwingigkeit).
(V, B. Rettmer; hv, J. Käßner)
Hinter den Weißschilden reihten sich die Wiener Kurzen in den Farbenschlägen
schwarz, rot und gelb ein. Bei den Schwarzen stand die Schnabelfarbe und
Figurenlänge zur Kritik. Die Stirnbreite, Augen und Ränder waren
dagegen recht gut. Sehr gute Typen verkörperten die Roten. Kurz in
den Figuren, breite und hohe Stirnpartien mit intensiv roten Augenrändern.
Ihre Schwächen lagen teils in der Schwingen-, Rücken- und Schwanzfarbe.
(hv, D. Eilert)
Die Gelben gefielen ebenfalls im Typ, den Figuren, der Kopfmarkantheit,
Schnabelkräftigkeit und auch Farbe.
Auf noch waagerechteren Schnabeleinbau sollte geachtet werden. Ihr Problem
bestand hauptsächlich in fehlenden und überzähligen Schwanzfedern!
(hv, R. Möller)
Wiener Ganseln gleich in fünf Farbenschlägen (schwarz, rot,
gelb, blau, blau gehämmert)
waren eine angenehme Überraschung. In den Köpfen und Figuren
sehr gut. Wünsche und Kritiken wurden zum waagerechteren Schnabeleinbau,
zu dünnem Schnabel und zur Schwanzfederzahl festgehalten. Dem hervorragenden
Tier in blaugehämmert von D. Kroworsch wurde nur ein etwas ausgeprägteres
Zeichnungsbild gewünscht.
Die fünf kranzhalsigen Budapester passten ja eigentlich gar nicht
zwischen die Kurzen, aber ihr Zeichnungsbild konnte zum Teil gefallen.,
In den Kopfkeilen gefüllter und in den Figuren kürzer waren
die Wünsche und auch Kritiken
(sg 94, A. Tantz)
1,1 Budapester schwarz m. schwarzem Schnabel erhielten durch ihren Zuchtstand
jeweils 95 Punkte. Wünsche gab es nur zur Rand- und Gefiederfarbe
(dunkler bzw. satter) Bes.: M.
Schüder) Die drei Schwarzen verfügten über einen sg Stand,
Köpfe und Stirnbreiten. Auf noch waagerechteren Schnabeleinbau und
noch kürzer in den Figuren achten
(hv, W. Hofmann)
Elf Tiere in gelb und ohne nennenswerte Mängel in den Köpfen,
Figuren und der Schnabelsubstanz. Wünsche gab es zur Gefiederstruktur,
der Rückenabdeckung und der Farbe.
(V, J. Siefert)
Mit vier Tieren waren die recht seltenen Blauen vertreten. Wünsche
gab es bei ihnen nicht in den Hauptrassemerkmalen sondern in der Rückenabdeckung
und in der Farbgebung. (sg 95 R. Möller)
Einen würdigen Abschluss bildeten die Budaer Blauen m. schwarzen
Binden und Blaugehämmerten. Feine hochstehende Figuren mit idealen
Köpfen (Hinterkopf erhobenster Punkt)
Kräftigen, waagerecht eingebauten Schnäbeln. Etwas kürzer
in den Schwänzen und noch klarere Hämmerung waren die Wünsche
des Preisrichters.
(2 x hv, M. Schüder)
Wolfgang Meyer, Wolmirstadt
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